PSYCHOLOGISCHE BERATUNG MIT KÖRPER-INTEGRATION

 

Eine Art der psychologischen Lebens- und Sozialberatung, die das körperliche Erleben ebenfalls immer in den Fokus nimmt.

Der Grund: „das psychische Geschehen entsteht in einem komplexen Zusammenspiel von Körper, Gehirn, Situation, Umwelt, Lebensgeschichte, Erinnerungen und „dem ganzen Leben in seinem Formen- und Lebendigkeitsreichtum“.

 

Daher nutzt diese Beratung das Körper-Erleben als die grundlegende Quelle des SELBSTErlebens
Sie versteht den Menschen als ein sich in seinem Körper und über seinen Körper erlebendes Wesen. Denn der Körper ist der Ort, »an dem Erleben stattfindet, der Gefühle und Stimmungen wahrnehmbar macht sowie zwischen Wohlsein und Unwohlsein unterscheidet«, aus der Überzeugung, dass alle kognitiven und emotionalen Prozesse mit dem Körper und dem körperlichen Erleben verbunden sind.

Ob sich ein Mensch gesund und vital oder depressiv, ängstlich, panisch, übererregbar, verwirrt, orientierungslos, haltlos, schreckhaft, verzweifelt, hyper aggressiv oder ferngesteuert fühlt, erlebt er tief in seiner Haltung, seiner Atmung, seinen Muskelspannungen oder seinen Bauchgefühlen. Und dort erlebt er auch seine Gesundung oder Heilung.

Im Erleben sind Körper und Psyche, body and mind,
miteinander verbunden.

Die körperliche Erfahrung und die Reflexion sind von sich selbst und über sich selbst nicht voneinander zu trennen!

Der Körper, den wir erleben, ist ein mit Sinn versehener Körper und die Reflexion, von der wir sprechen, beruht auf dem Erleben seiner selbst in der körperlichen Existenz. Der Körper ist daher ein Körper, mit dem und in dem wir uns erleben. Wenn Gedanken mit dem Körper-Erleben und emotionalen Reaktionen verbunden sind, wird die Bedeutung eines inneren oder äußeren Geschehens erfahrbar. Es bekommt einen Sinn in Bezug auf das eigene Leben.



KÖRPER ALS „AUSDRUCK PERSONALER IDENTITÄT, ALS MÖGLICHKEIT DES ERLEBENS UND BEGEGNENS“ 


... und das wussten die Menschen schon seid Ewigkeiten ...

Der Philosoph Friedrich Nietzsche pries den Leib als das Selbst und die eigentliche Vernunft: „Leib bin ich ganz und gar, und nichts außerdem; und Seele ist nur ein Wort für ein Etwas am Leibe“. Oft wird folgender Aphorismus von ihm zitiert: "Hinter deinen Gedanken und Gefühlen, mein Bruder, steht ein mächtiger Gebieter, ein unbekannter Weiser – der heißt Selbst. In deinem Leibe wohnt er, dein Leib ist er. Es ist mehr Vernunft in deinem Leibe, als in deiner besten Weisheit."
 
Im 20. Jahrhundert bezeichnete Edmund Husserl, der Begründer der phänomenologischen Philosophie, den Leib als Empfindendes und Empfundenes. Der Leib als Mittel zur Wahrnehmung sei auch Mittel zur Wahrnehmung seiner selbst: „Was Leiblichkeit eigen wesentlich ausmacht, erfahre ich nur an meinem Leib“

Der Philosoph Helmuth Plessner bezeichnete in seiner 1928 erschienenen Anthropologie den Körper als doppelsinnig: "Er hat sich und ist gehabt, als Mittel seiner selbst und Zweck seiner selbst ist er das Leben, weil nur das Leben beides in sich vereint".

Der philosophische und phänomenologische Gedanke, dass der Leib doppelt gegeben ist und nur in der Perspektive der ersten Person empfunden werden kann, gehört zu den theoretischen Grundvoraussetzungen einer erleben-zentrierten psychologischen Beratung.
Denn bei der Arbeit mit den körperlichen Mitteln sind die Mitteln des gegebenen Körpers gemeint mit seinen Bedürfnissen, Haltungen oder Spannungen, seinen Zuständen oder seinem inneren Erleben, ein Körper, den ein Mensch hat und der er zugleich ist.